Kaffeeland Kolumbien

Wer Kolumbien hört oder liest, denkt meist automatisch an Kaffee! ❤️

Das ist natürlich kein Zufall, denn Kolumbien ist nicht nur weltweit eins der größten Anbauländer, sondern auch führende Kraft in Hinsicht auf Qualität.

 

_____________________
Was macht Kolumbien als Kaffeeanbaugebiet so speziell?

 

Qualität spielt hier ganz deutlich die Hauptrolle: In Kolumbien wird, bis auf kleine experimentelle Ausnahmen, nur Kaffee der Spezies Coffea Arabica auf kleinen bis mittelgroßen, oft familiengeführten Farmen angebaut, in den führenden Anbauländern überwiegen Spezies wie die viel produzierende und resistente Coffea Canephora, auch bekannt als Robusta, die qualitativ nicht gleiche Aspekte wie Coffea Arabica bedient und in großen Plantagen, oft in nicht nachhaltiger Monokultur angebaut wird.

 

_____________________

Fluch und Segen: Die Kaffee-Federation FNC

In der Kaffeewelt hört und liest man oft über die “Federación Nacional de Cafeteros de Colombia” als einen Gegenspieler zum Spezialitätenkaffee, da die Non-Profit-Organisation, die den Kaffeemarkt in Kolumbien kontrolliert und reguliert, seit vielen Jahrzehnten die Regeln rund um den Anbau und Vertrieb von kolumbianischem Kaffee zu ihren Gunsten stellt.

Doch dies passiert nicht ohne Grund: Die FNC ist auch der größte Kaffeeexporteur des Landes und profitiert für seine Großkunden von einem nationalen Blend, der regionsübergreifend, das ganze Jahr über gleiche bis ähnliche Attribute besitzen muss.

 

_____________________

Wie ist das möglich?

Die Spezies Coffea Arabica hat hunderte verschiedene Varietäten, die sich je nach Anbau und äußeren Bedingungen sehr in ihrem natürlichen Geschmack unterscheiden. Diese Erkenntnis nehmen die Bauern, die Spezialitätenkaffee anbauen und kreieren somit ihre eigenen Kaffees, die weltweit im anspruchsvollen Kaffeesektor großen Anklang finden.

Wer jedoch einen immer gleichbleibenden Kaffee in großen Mengen anbieten möchte, kommt diese Erkenntnis nicht sonderlich zugute. Daher kämpft die FNC mit allen verfügbaren Mitteln darum, dass die Bauern möglichst im gleichen Stil und mit dem größtmöglichen Ertrag die gleiche Varietät anbauen.

_____________________

Eine kontrollierende Organisation als einen Vorteil nutzen

Für manch einen Kaffeebauern scheint also diese Non-Profit-Organisation ein Stein im Weg zum Spezialitätenkaffee zu sein, doch aus ökonomischer Sicht ist dies nicht der Fall.

Um auf eine große Menge gleich gut angebauten Kaffee zu kommen, bedarf es vieler organisatorischer und edukativer Vorarbeit, die den Bauern im Vergleich zu anderen Anbauländern sehr zugute kommt.

Die kolumbianischen Kaffeebauern besitzen durchwegs eine große Güte an agronomischen Grundkenntnissen und eine funktionierende Infrastruktur, selbst auch auf kleinsten Farmen, die es ihnen möglich macht, hochwertigen Kaffee anzubauen, der auf dem Weltmarkt einen Mehrpreis erzielen kann. In anderen Ländern sind Kaffeefarmer oft “nur” ein kleines Zahnrad in einer großen Organisation und in keinster Weise so unabhängig wie die Bauern in Kolumbien.

Zurück zum Blog